Tradition - Info's über die Trostberger Feuerschützen

Die Königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Trostberg – eine von den sechs Schützengesellschaften im Trostberger Stadtgebiet – darf sich zu den „Jubilanten“ des Jahres 2013 zählen. Auf 700 Jahre kann dieser Traditionsverein zurückblicken und hat schon sehr bewegte Zeiten hinter sich.

Die Verteidigung des Landes war die ureigenste Aufgabe der Schützen. Wie der Name schon sagt, waren sie wichtig, um das Land gegen seine Feinde zu schützen. Oft wurden die Bürger Trostbergs von den jeweiligen Landesfürsten und den Regierungen, z.B. derer von Burghausen, zum Schutzdienst herangezogen und als Dank dafür, weil diese Aufgabenwahrnehmung eine ehrenvolle und öffentliche war, auch mit Grundeigentum ausgestattet. Übungen an fast allen Sonn- und Feiertagen waren Pflicht.

Schon damals war ein hölzernes Schützenhäuschen vorhanden. 1668 wurde mit dem Bau eines gemauerten Schützenhauses begonnen, die Fertigstellung erfolgte dann im Jahr 1867. Mittlerweile war nicht mehr die Verteidigung die Hauptaufgabe der Schützen, das Gesellschaftliche trat in den Vordergrund. Namhafte Persönlichkeiten wie Herzog Georg von Leuchtenberg und Josef Graf Arco Zinneberg sowie Mitglieder alter Trostberger Bürgersfamilien wie Kellermann, Mösl, Erdl, Federhofer, Rieger, Schleid, um nur einige zu nennen, gehörten ebenfalls der Feuerschützengesellschaft an. Es wurde auf Scheiben geschossen, zunächst mit dem Feuerstutzen auf eine Entfernung von 130 m. Dann folgte das „Zimmergewehr“, der Zimmerstutzen, mit dem dann in geschlossenen Räumen geschossen wurde, ebenso mit dem Luftgewehr. In den letzten Jahren wurde dann auch noch die Disziplin Luftpistole aufgenommen. Gezielt wird auf eine Entfernung von 10 m, es stehen 7 Stände zur Verfügung. Das Schützenhaus steht an der Heinrich-Braun-Straße, der ehemaligen Schützenstraße. Es ist als Wohngebäude vermietet. Geschossen wird im Nebengebäude, in dem lange Jahre, bis 1984, Buchbinder Schücker seine Werkstatt hatte.

Die Schützen treffen sich in den Wintermonaten von Oktober bis März wöchentlich am Freitagabend. Es geht dabei um Blattl und Ringe, also um einen möglichst guten Zentrumsschuss und darum, möglichst oft einen „Zehner“ zu schießen. Dabei wird auch jeweils ein „Vortel“ ausgeschossen, meistens eine Münze. Jeder Schütze, der an einem Abend das beste Blattl erzielt ist, somit im „Vorteil“ (Vortel) und Gewinner dieses Preises. Die 20 Vortelschießen werden eingerahmt vom Anfangs- und Endschießen, bei dem dann auch der Schützen- und Jungschützenkönig ermittelt wird. Dieser hat dann ein Jahr lang die Ehre, den Verein bei den verschiedensten Gelegenheiten zu vertreten. Meistens sind dies Gründungsfeste und Fahnenweihen, aber auch kirchliche Feste wie z.B. Fronleichnam und natürlich auch der Wiesenaufzug beim Trostberger Volksfest.

Das Schützenwesen hat in Bayern einen hohen Stellenwert, sei es nun im sportlichen oder im traditionellen Bereich. Namhafte Schützen, die bei Meisterschaften oder Olympiaden ihr Können zeigen, haben alle einmal in einem Verein ihre ersten Schüsse abgegeben.

Jahresbeitrag:

(17 Jahre und jünger): 15,30 € inkl. 6,00 € Beitrag und Versicherung BSSB
(18 – 20 Jahre): 25,30 € inkl. 12,00 € Beitrag und Versicherung BSSB
(ab 21 Jahre): 27,60 € inkl. 12,00 € Beitrag und Versicherung BSSB